
Die ländliche Gesundheitsversorgung ist zunehmend schwierig. Demographischer Wandel und Ärztemangel bei gleichzeitig eingeschränktem Mobilitätsangebot auf dem Land tragen dazu bei, dass eine Sicherstellung der flächendeckenden medizinischen Versorgung zunehmend gefährdet sein könnte.
„MeDiLand – Medizin Digital zur Verbesserung der Versorgung auf dem Land“ ist ein vom Bayerischen Gesundheitsministerium gefördertes Projekt der Technischen Hochschule Deggendorf (Laufzeit: August 2018 – Mai 2020). Es zielt darauf ab, neue, digitale Wege zur Verbesserung und nachhaltigen Sicherstellung der medizinischen Versorgung auf dem Land zu erproben.
Download Flyer MeDiLand
Download MeDiLand, Gesundheit. Digital
In den Pilotgemeinden Spiegelau und Frauenau werden die Hausärzte und Pflegekräfte sowie die regionalen Kliniken in Grafenau und Zwiesel mit Telemedizin-Anwendungen ausgestattet. Dadurch kann nicht-ärztliches Personal z. B. im Rahmen von Hausbesuchen bei Bedarf aus der Ferne die Expertise des behandelnden Hausarztes einholen. Genauso können Vitaldaten, Röntgenbilder, etc. in Echtzeit zwischen Hausarzt und Facharzt in der entfernten Spezialklinik ausgetauscht werden um beispielsweise unnötige Klinikeinweisungen zu vermeiden. Die gemeinsame, aktuelle Informationsbasis aller Leistungserbringer bietet eine elektronische Gesundheitsakte, die im Eigentum des Patienten liegt. Darin können alle medizinischen Dokumente und Informationen gespeichert werden. Dadurch wird eine individuelle, auf den Patienten abgestimmte Behandlung ohne Doppeluntersuchungen gewährleistet. Auch in abgelegenen Höhenlagen kann das telemedizinische Versorgungsangebot einen großen Mehrwert bringen. So kann die Anbindung von Bergschutzhütten an das regionale Telemedizinnetzwerk die Sicherheit sowohl für die Verunglückten als auch für die Rettungskräfte deutlich erhöhen. Die Telemedizin erleichtert die Erstversorgung durch den Schutzhausbetreiber und erlaubt den Rettungskräften eine bessere Planung ihrer Einsätze.
In einem über das Digitale Dorf Spiegelau-Frauenau geförderten Vorprojekt, wird aktuell in den Hausarztpraxen in Spiegelau und Frauenau die erste Telemedizin Anwendung zur audiovisuellen Kommunikation zwischen VERAHs (Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis) und Hausärzten eingeführt. Diese erlaubt eine verbesserte und rechtssichere Zusammenarbeit zwischen VERAH beim Patientenhausbesuch vor Ort und dem entfernt in der Praxis tätigen Hausarzt.