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Virtuelles Naturerlebnis

Streuobstwiesen haben in der Zukunftsregion Rupertiwinkel eine lange Tradition. Das beweist die Vielzahl an alten Obstsorten, die um den Waginger See zu finden sind. Allerdings gerät das Wissen zu diesen Obstsorten immer mehr in Vergessenheit. Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Durch ihre reiche Biodiversität bieten sie Nahrung und Lebensraum für ca. 5000 Tier- und Pflanzenarten. Die Obstbäume dienen im Frühling als wichtige Nahrungsquelle für Insekten und Bestäuber, was wiederum die Fortpflanzung und Erhaltung vieler Pflanzenarten unterstützt. Die vielfältige Vegetation und die Baumhöhlen bieten Vögeln eine Heimat und Nistplätze, während Kleinsäuger Schutz und Unterschlupf finden. Die Pflanzenvielfalt, einschließlich seltener und gefährdeter Arten, ist von großer Bedeutung für das Ökosystem. Zudem tragen die Streuobstwiesen zur Verhinderung von Bodenerosion bei und leisten durch CO2-Bindung einen Beitrag zum Klimaschutz. Neben ihrem ökologischen Wert haben diese traditionellen Kulturlandschaften auch eine hohe kulturhistorische Bedeutung. Es ist daher besonders wichtig, Streuobstwiesen zu schützen und zu erhalten, um die Biodiversität zu fördern und das ökologische Gleichgewicht, vor allem innerhalb von Siedlungsflächen, zu bewahren.

Deswegen wurde im Rahmen des Virtuellen Naturerlebnis das facettenreiche Ökosystem als digitaler Zwilling virtuell als Erlebnis inszeniert, um das Bewusstsein für den Wert von Streuobstwiesen für die Biodiversität zu fördern und gleichzeitig das Wissen zu alten Obstsorten der Region zu erhalten.

In enger Abstimmung mit regionalen Akteuren vor Ort wurde das Grobkonzept ausgearbeitet. So entstand die Idee zu einer interaktiven hybriden Wissensplattform rund um das Thema Streuobst. Der hybride Aufbau aus analogen und virtuellen Umweltbildungsangeboten ist ein Alleinstellungsmerkmal des Konzeptes. Die Inhalte wurden in Zusammenarbeit mit dem Kreisverband Traunstein für Gartenkultur und Landespflege und der Biodiversitätsberatung des Landkreises Traunsteins erarbeitet. Darüber hinaus wurden Inhalte auch von externen Partnern, wie beispielsweise Planet Schule (SWR), des Naturschutzbunds Deutschland oder des BUND Naturschutz Niedersachsen zusammengetragen und in die Wissensplattform integriert.

Die digitalen Komponenten wurden in sechs Themenfelder gegliedert und in die Seite des Kreisverbands Traunstein für Gartenkultur und Landespflege eingebettet. So wird auch die langfristige Pflege und das Bestehen der Plattform nach Projektende gewährleistet. Die erarbeiteten Inhalte sind unter https://www.garten-traunstein.de/virtuelles-naturerlebnis/ abrufbar.

Zusätzlich zu den digitalen Inhalten der Wissensplattform wurden bei den beteiligten Streuobstwiesen in den Kommunen Kirchanschöring, Tittmoning, Fridolfing, Waging am See, Taching am See und Petting als analoge Komponente im Vermittlungskonzept Informationstafeln mit QR-Codes aufgestellt. Die Wiesen wurden unter den Gesichtspunkten einer hohen Biodiversität, einer zentralen Lage im Ort und einer hohen Besucherfrequentierung ausgewählt. Durch die aufgestellten Informationstafeln mit QR-Codes können die Inhalte der Wissensplattform somit entweder direkt aus der Natur bei den Streuobstwiesen mit einem mobilen Endgerät oder bequem zu Hause vor dem Rechner abgerufen werden.

Insgesamt gliedert sich die Wissensplattform in die sechs Themenfelder Obstsorten, Vögel, Insekten, Reifeprozess, Naturquiz sowie Ernte & Obstverwertung. Zusätzlich wurde eine Seite mit Fachbeiträgen eingerichtet, die zu jedem Themenfeld weiterführende Literatur bereitstellt. Bei der Auswahl der Themenfelder wurde auf eine möglichst ganzheitliche Abbildung des Ökosystems Streuobstwiese sowie die Attraktivität für eine möglichst breite Zielgruppe geachtet. Durch den modularen Aufbau kann die Wissensplattform sukzessive um weitere Wiesen und Themenfelder ergänzt werden.

Fotos: TCG

Die Kombination aus analogen und digitalen Elementen schafft eine neue Art von Naturerlebnis:

Steigerung der Erlebnisqualität durch Nutzung modernster Technologien

Vielfältige Ausrichtung der digitalen Anwendungen

Mehrwert für Jung und Alt durch analoge und digitale Elemente

Berücksichtigung der Mobilfunkabdeckung

Low-level Technologien für ein befriedigendes Nutzererlebnis

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