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HörnerShuttle

Die Hotels in Balderschwang bieten ihren Gästen zur Überwindung der „letzten Meile“ einen Shuttleservice u. a. vom bzw. zum Bahnhof im 17 km entfernten Fischen i. Allgäu an. Eine einfache Fahrt über den kurvenreichen Riedbergpass dauert fast 25 Minuten, bei den oft vorherrschenden Straßenbaustellen oder Schneefall deutlich länger.

Bislang fand keine Abstimmung zwischen den Hotels statt, so dass die Fahrzeuge nicht ausgelastet waren, obwohl zumeist ein Kleinbus allein alle ankommenden bzw. abreisenden Gäste befördern könnte. Die exemplarische Erhebung der durchschnittlichen Anzahl an Fahrgästen in drei Hotels ergab ein Ergebnis von 1,6 / 1,8 / 2,8 Gästen je Fahrt. Über gemeinschaftlich durchgeführte Fahrten könnte der Besetzungsgrad folglich deutlich erhöht werden.

Als übergeordnete Ziele der Problemlösung wurden Effizienz, Nachhaltigkeit und bessere Anbindungsmöglichkeiten für die Gäste ausgerufen. Daraus entstand die Idee für das Fahrtenportal HörnerShuttle zur hotelübergreifenden Organisation der Gästefahrten unter den Gastgebern Balderschwangs. Später wurde das Portal dahingehend erweitert, als dass es auch von Bürgern, Saisonarbeitern und Pendlern zur Organisation privater Fahrgemeinschaften genutzt werden kann.

Im Teilprojekt HörnerShuttle wurden interessierte Hoteliers in Balderschwang in den Entwicklungsprozess mit einbezogen und so eine langfristige Kooperation unter den ansässigen Beherbergungsbetrieben initiiert.

Die Problemformulierung und Lösungsskizzierung erfolgten gemeinschaftlich in Form von Arbeitskreisen. Die Kooperation im laufenden Betrieb gestaltet sich derart, dass die Hoteliers ihre Gästefahrten hotelübergreifend koordinieren: Gastgeber legen im Portal HörnerShuttle geplante Fahrten an, welche einsehbar sind. Andere Hoteliers können ihre Kunden in bereits bestehende Fahrten einbuchen. Der Betreiber der jeweiligen Fahrt transportiert somit auch Gäste anderer Hotels. Über das Portal erfolgt der Austausch der Hoteliers, die Gemeinde fungiert als Systemadministrator. Der TCG programmierte die Software.

Für das Projekt wurde ein eigenes Logo geschaffen, um den Gästen gegenüber einheitlich auftreten zu können. Die eingesetzten Fahrzeuge sind mit einem großflächigen Schild gekennzeichnet, so dass Gäste sich nicht wundern, wenn sie in einem Bus eines anderen Hotels chauffiert werden.

In einem zweiten Schritt wurde das Portal dahingehend erweitert, als dass es auch von Bürgern, Saisonarbeitern und Pendlern zur Organisation privater Fahrgemeinschaften genutzt werden kann. Hotels können ihre Fahrten auch für Bürger freischalten oder diese exklusiv für Gäste nutzen.

Signet für HörnerShuttle; Quelle: TCG

Zielgruppen:

  • Hotels mit Shuttleservice und deren Gäste
  • Bürger
  • Pendler
  • Saisonarbeiter

Funktionen:

  • Registrierung / Anmeldung
  • Account-Bereich
  • Fahrtenbuch mit Übersicht zu anstehenden Fahrten und Eingabemaske
  • Koordination gemeinsamer Gäste-Transporte
  • Koordination privater Fahrgemeinschaften
  • Infoseite mit allen Haltestellen, Verkehrsinformationen zum Riedbergpass und aktuelle Zugübersicht zu Ankünften und Abfahrten am Bahnhof Fischen
  • Statistik
  • Kontakt / Hilfe

Der HörnerShuttle hat seinen Gästefahrten-Betrieb zum Sommer 2021 aufgenommen. Das Portal ist aufrufbar unter www.hoernershuttle.de. Zur Benutzung ist eine Registrierung nötig. User sind grundsätzlich in die Kategorien Hotel, Bürger und Administrator unterteilt.

Ein eigens erstelltes Kurz-Handbuch dokumentiert die Funktionen des intuitiv bedienbaren Fahrtenportals.

Die Kooperation der eigentlich im Wettbewerb stehenden Hoteliers erhöht das Potenzial für eine bessere Fahrtenauslastung deutlich, spart damit Zeit, schont die Umwelt und nimmt positiven Einfluss auf das Image der touristischen Destination Balderschwang.

Der HörnerShuttle schließt die „letzte Meile“ von den (Bus-)Bahnhöfen zur Zieldestination der Gäste. Überdies wird dem Bestreben nach Reduzierung des Individualverkehrs im Ort Rechnung getragen: Gemeinsam organisierte Fahrten zu Alpen, Wanderausgangspunkten oder Skiliften reduzieren die Notwendigkeit für den Gast, mit dem eigenen Pkw nach Balderschwang zu reisen.

Das Vorzeigeprojekt zeigt, dass sich unkonventionelle Lösungen, Mut und Zusammenhalt lohnen: In ländlichen Regionen mit meist nur eingeschränktem ÖPNV-Angebot können die Herausforderungen der Mobilität auf alternative Art und Weise gelindert werden, indem sich Akteure aus dem öffentlichen und privatwirtschaftlichen Bereich zusammenschließen. Das kompetitive Verhalten tritt angesichts von Zeit- und Kostenersparnissen sowie der Leistungsverbesserung gegenüber den Gästen in den Hintergrund. Damit hat die Lösung Transferpotenzial auf andere einwohnerstärkere Regionen bzw. solchen mit Rufbussystemen ohne festen Fahrplan.

Bilder: © Technologie Campus Grafenau

Mehrwerte des Produkts und einhergehender Kooperation kommunizieren

Marketingmaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit sind essenziell wichtig, um neue Zielgruppen, wie Jugendliche, Touristen, etc. anzusprechen

Zielgruppenansprache über passende Medien: Jüngere Personen werden über Social-Media-Kanäle erreicht, wogegen ältere Personen häufig persönlich informiert werden möchten, z.B. im Rahmen von Seniorentreffen oder der Beratung in der Gästeinformation

Anreize schaffen für verschiedene Zielgruppen, z.B. durch Tankgutschein für die fleißigsten (Mit-)Fahrer

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